Freitag, 06. 06. 2014 - Quito - Hakuna Matata


Wetter: unterirdisch

 

 

Um 08:00 werden wir abgeholt und kämpfen uns durch die Rush hour von Quito. Hinter Quito beginnt es zu regnen. Nach einiger Zeit geht es hoch in die Berge. Wir klettern bis auf 4000m. Bei einem Halt unterwegs an einer Tankstelle müssen wir schmunzeln – bei einer der Kabinen in der Toilette ist das Schloss aussen. Inzwischen regnet es in Strömen, durch die angelaufenen Scheiben des Busses sehen wir fast nichts, aber draussen sind eh nur Wasser und Wolken – Sicht 0! Gegen 1100 sind wir in Papallacta auf 3200m bei den Thermalquellen. Die ganze Gruppe geht baden, ich habe aber keine Lust. Sehe mich etwas um und will einen kleinen Fototrip machen, aber der Regen vertreibt mich. So gehe ich in das hübsche Hotel, finde gleich ein Bar, wo ich mir einen Kaffee bestelle und in meinem Krimi lese. Nebenher schaue ich im TV dem Tennishalbfinale von Roland Garos zu. Bald kommt Reiseleiter Carlos. Wir unterhalten uns etwas. Der Regen wird immer schlimmer.

 

Papallacta

 

Gegen 12:40 gehe ich zum Bus, die Badetruppe kommt auch gerade und wir fahren weiter über eine kurvenreiche Landstrasse Richtung Baeza. Plötzlich ein kleiner Stau vor einer engen Kurve. Einige Leute stehen am Strassenrand und starren entsetzt in die Tiefe, ca. 100m tief liegt ein Auto in der Schlucht im Wasser.

 

Bald gibt es einen kurzen Fotohalt bei drei Wasserfällen, genannt Las Tres Marías.

 

Las Tres Marías

 

Wir kommen nach Baeza, wo wir im Restaurant Gina zu Mittag essen. Die Meisten haben Forelle bestellt, in der Umgegend gibt es einen Forellennzüchter. Walter wählt Knoblauchforelle (etwas wenig Knoblauch) und ich gedämpfte Forelle. Die Forellen sind gross und sehr gut. Als Beilage habe ich Reis und Kochbananen. Die schmecken sehr mehlig, nicht schlecht, wird aber sicher nicht meine Lieblingsspeise. Ein Mitreisender hat Geburtstag und es kommt eine hübsche Geburtstagstorte, die unter allen aufgeteilt wird. Ausserdem bekommt er vom Veranstalter eine typisch ecuadorianische Teufelsmaske. Das Restaurant spendiert dann noch ein Gläschen ecuadorianischen Tequila, der – Mexikaner weghören! - ausgezeichnet schmeckt.

 

Wir fahren weiter, es regnet immer noch in Strömen. Unser Weg führt über die Berge und als wir auf der anderen Seite abwärts fahren Richtung Regenwald wird das Wetter viel besser, es regnet nicht mehr und der Himmel wird hell. Wir machen einen Fotohalt, hier haben wir eine schöne Sicht auf den Regenwald. Beim Gang zum Aussichtspunkt fällt Walter der Länge nach hin, Gott sei Dank tut er sich aber nichts, Schaden nur eine schmutzige Jeans (jeder von uns legt sich zweimal auf der Reise).

 

Kurz nach 17:00 kommen wir nach Hakuna Matata, einer Lodge im Regenwald. Wir fahren 4km über einen Landweg, wo wir eine gute Sicht auf den Vulkan Sumaco haben.

 

An einem Parkplatz steigen wir in Pickups, auch das Gepäck wird umgeladen. Es ist recht warm und sehr feucht. Als erstes müssen wir über eine enge Brücke, die zu klein für unseren Bus ist. Wir fahren noch 2 km bis wir an der Lodge sind. Die Zimmer werden verteilt – sie haben keine Nummern, sondern Ortsnamen, unseres heisst Habana. Es sind einzelne Holzcabañas, jedes hat zwei oder drei Zimmer mit Bad. Es gibt ein Doppelbett und auf drei Seiten je ein Fenster ohne Glas, aber mit Moskitonetz. Als Sichtschutz kann man innen Läden vormachen. Ausserdem gibt es ein geräumiges Bad. Zum Kühlen einen Fan an der Decke.

 

Wir gehen zur Rezeption und bringen unsere Wertsachen in den Safe. Da Essraum, Bar und Rezeption eines sind bleiben wir gleich an der Bar und bestellen uns ein schönes kühles Pilsen, und unterhalten uns etwas mit Sandra, die offensichtlich die Chefin der Truppe ist. Nach einiger Zeit kommen noch Andere der Gruppe dazu und um 19:00 gibt es Abendessen – Vorspeise ein Gratin in einer grossen Muschel serviert, Hähnchen, Kartoffeln und Erbsen mit Möhren und zum Nachtisch Schokomousse. Der Essraum hat wie es auf solchen Lodges üblich ist keine Seitenwände.

 

Um 2:100 ziehen wir uns zurück. Da wir ja keine geschlossenen Fenster haben hört man jetzt die Geräusche des Regenwaldes – vor allem Grillen. Kurz darauf beginnt es zu regnen.

 

Im Bus hat Carlos pro Person 40 Dollar eingezogen, Trinkgelder für Führer etc., so haben wir damit nichts mehr zu tun. Er wird genau Buch führen und am Ende der Reise abrechnen. Oder wir müssen unterwegs was zuschiessen falls es nicht reichen sollte. Diesen Job hätte auch ein Mitglied der Gruppe machen können, aber Carlos kennt sich da besser aus und wir vertrauen ihm.

 

Vulkan Sumaco

 

Die kleine Brücke

Unser Zimmer - diese etwas abenteuerlich anmutenden Durchlauferhitzer in der Dusche sind durchaus üblich in Südamerika