Freitag, 12. 10. 2012 - Titicacasee


Wetter: schön, frisch

Um 08:00 werden wir mit einem kleinen Bus abgeholt, fahren zum Hafen und steigen auf ein kleines Boot. Unten sitzt man wie in einem Bus, man kann aber auch aufs Oberdeck, allerdings erst wenn man das Hafengebiet verlassen hat, da sonst die Polizei meckert. Wir verlassen das Hafengebiet und erreichen schon bald das Schilf.

Nach rd. 45 Minuten sind wir bei den Schilfinseln der Uros. Wir steigen aus und unsere Reiseleiterin Sonia gibt uns eine kleine Einführung. Rund die Hälfte der Uros leben noch auf den Schilfinseln, die andere Hälfte lebt in Puno. Jedes Boot hält an einer Einheit bestehend aus einigen Häusern, wo Handarbeiten feil geboten werden. Nach Sonjas Vortrag können wir uns umsehen. Gleich kommt ein Mann mit kleinem Kind auf dem Arm auf uns zu und läd uns in seine Hütte ein. Er erzählt dass er drei Kinder hat im Alter von 12 und 8 Jahren, sie gehen in Puno zur Schule. Mit dabei ist der Jüngste, der kleine einjährige Juan. Er zeigt uns einige Wandbehänge und Kissenhüllen mit traditionellen Mustern, die wohl seine Frau gemacht hat. Ein Auge habe ich aber auf ein Mobile geworfen mit kleinen Schilfbooten. Ich kaufe es und habe jetzt das Problem wie ich es nach Hause bekomme. (Es kam unzerdrückt an und hängt jetzt in unserem Wohnzimmer!). Auch wenn die Sache touristisch aufgezogen ist, ist es natürlich eine Einnahmequelle der Indios einerseits und erhält diese uralte Lebensart auf den Schilfinseln im See. Da wir spanisch sprechen und uns mit den Menschen unterhalten konnten war dies natürlich immer noch etwas interessanter.

 

Es ist ein seltsames Gefühl zu Laufen, da der Schilfboden, der ja auf dem Wasser liegt, nachgibt. Wie man uns erzählt bekommen alte Menschen, die ihr ganzes Leben auf den Inseln verbringen, auch grosse Probleme mit den Knochen.

 

Draussen liegen grosse Schilfboote und die ganze Gruppe beschliesst eine Rundfahrt zu machen, 5 Soles p/P. Wir werden an einem anderen Ort abgesetzt, wo es wieder andersartige Handarbeiten gibt.

 

Bald kommt unser Boot und holt uns ab. Wir fahren nun 1 ½ Stunden zur Halbinsel Capachica, ich verbringe die ganze Zeit auf Oberdeck, es ist sonnig, aber kühl. Unterwegs beobachten wir das Phänomen einer Halo.

Vom Anleger auf Capachica spazieren wir hoch zu einen Gehöft wo uns eine Indiofamilie zum Essen erwartet. Auf dem Gehöft gibt es auch ein paar Fremdenzimmer. Wir machen es uns auf einer Terrasse gemütlich und schon bald wir serviert – Quinoasuppe, Forelle aus dem See mit verschiedenen Kartoffeln und als Nachtisch eingelegter Apfel.

 

"Speisesaal" und Küche

 

Nach dem Essen spazieren wir an einem Friedhof vorbei hoch in das kleine Örtchen, dann abwärts, am Sandstrand entlang zum Anleger. Drei unserer Herren lassen es sich nicht nehmen in den doch sehr frischen See zu hüpfen (die Schätzungen schwanken zwischen 14 und 20 Grad).

 

Wir entern wieder unser Boot und in einer zweistündigen Fahrt geht es zurück nach Puno. Ich bleibe wieder auf dem Oberdeck, allerdings mit Pulli und Jacke trotz Sonnenschein. Um 17:00 sind wir wieder in Puno und fahren mit dem kleinen Bus ins Hotel.

Eine Halo

 

Um 19:00 werden wir von einer Dame von der Agentur abgeholt zum Abendessen. Nach Plan sollten wir heute bei den Indios übernachten, da aber der Flug morgen nach Lima verschoben wurde ist heute nochmal eine Übernachtung in Puno angesagt und wir sind zum Abendessen von der Agentur eingeladen. Das Essen ist ausgezeichnet. Ich entscheide mich für Sopa de Quinoa, Forelle und Schokoladekuchen. Quinoa, auch Inkareis oder Perúreis genannt gehört wie Amaranth zu den Fuchschwanzgewächsen und wird gerne in der peruanischen Küche verwendet . Mit einer Mitreisenden teilen wir uns eine Flasche Wein, zumal sie noch Soles hat, während sie bei uns knapp werden. Leider fühlen wir uns etwas rausgeworfen als der Kellner mit der Rechnung kommt bevor wir ausgetrunken haben, Mitreisende hatten aber die Rechnung bestellt. So zahlen wir und gehen, unsere Reiseleiterin zeigt uns noch eine nette Bar, die wir mit der Mitreisenden, mit der wir schon den Wein teilten, entern, die anderen gehen ins Hotel.

Wir unterhalten uns noch bis 23:00 und genehmigen uns noch zwei Drinks. Als wir vor dem Hotel stehen ist es dunkel, die Tür geschlossen und ein Scherengitter davor. Wir überlegen eben was tun als von innen aufgeschlossen wird.