Sonntag, 30. 10. 2011 - Santander


 

 

Ich stehe um 0730 auf, heute ist ja Wecken erst um 0800. Gehe an Deck und sehe mir den Sonnenaufgang an. 0830 Frühstück, heute gibt es Wurst. Bleibe dann an Deck bis gegen 1000 ein paar Mitreisende verabschiedet werden die zum Flughafen fahren. Dann spaziere ich mit Horst an der Uferpromenade entlang, wir schauen zu wie ein Hund zum Apportieren ins Wasser springt und Angler einen grossen Tintenfisch an Land zieht. Wir spazieren zurück und genehmigen uns ein Bierchen bevor wir an Bord gehen. Mittlerweile ist wieder open ship, ist nicht so viel los wie gestern, heute wird auch Eintritt verlangt, trotzdem gibt es immer eine Warteschlange vor dem Schiff.

 

 

 

Nach Plan sollte es im Hafen um 1300 Essen geben, aber wir kommen gerade recht, Essen ist auf 1200 vorverschoben. Es gibt Suppe, in der Kartoffel-Gemüse-Grundbrühe schwimmt heute Fisch, dann gibt es Gulasch mit Kasha und Trockenpflaumensaft. Bleibe noch an Deck bis meine Zimmergenossin Andrea das Schiff verlässt und lege mich dann zu einem Mittagsschlaf hin. Da meine beiden Mitbewohnerinnen weg sind und die paar Neuen nicht in meine Kammer ziehen bewohne ich sie nun alleine – purer Luxus!Überlege gerade ob ich aufstehen soll als wir Trainees gerufen werden, wir müssen wieder die Pässe abgeben für die Hafenberhörde. Open ship ist mittlerweile zu Ende, wir lernen neue Mitreisende kennen, mit an Bord ist eine russische Filmcrew - Kameramann, Tonmeister und ein Moderator - gebürtiger Mexikaner - der eine Woche mit den Kadetten arbeiten soll und dabei gefilmt wird.

 

1630 wird die Gangway eingefahren, pünktlich um 1700 legen wir ab. Unsere Crew trägt Galauniform! An der Pier stehen viele Zuschauer die uns verabschieden und zuwinken und einige Boote begleiten uns. Die Sonne scheint und es ist warm. Erst sind wir am Schlepper, bald verlässt uns aber schon der Lotse und wir dieseln uns weg.

 

Der Lotse verlässt uns

 

 

Erst vermuten wir dass es schon bald Parushni Avral gibt, aber der Wind ist doch nicht so stark und der Kapitän entscheidet dass es heute kein Segelmanöver mehr gibt. Trotzdem gehe ich in die Kabine und ziehe Arbeitskleidung an.

 

1930 gibt es Abendessen, die Suppe von heute Mittag und Tortellini mit Apfelsaft. Danach gehe ich an Deck, herrlicher Sternenhimmel, man sieht die Milchstrasse. Schon bald macht mich Michael auf Leuchtplankton aufmerksam, etwas dass ich noch nie gesehen habe. Wir gehen an den Bug um dieses Phänomen zu beobachten und schon bald tauchen Delfine auf, die wir trotz dass es dunkel ist dank dem Leuchtplankton beobachten können. Den Rest des Abends verbringen wir im Lenin.