Wetter: bewölkt, vereinzelte Schauer
Ich werde um 05:00 wach und habe ausgeschlafen. Erika hat angeboten, da die Wanderung in den Regenwald um die Lodge gestern ausfiel, heute morgen um 06:00 eine kleine Wanderung zu machen. Da ich sowieso schon wach bin gehe ich mit, ausser mir sind nur meine Freunde und noch ein Paar. Wir gehen den kurzen Weg zur Hängebrücke hinter dem Haus, es ist mit 246m die längste Hängebrücke Costa Ricas. Von hier haben wir einen schönen Blick über den Fluss und den Regenwald.
Wir verlassen nach ca. 2/3 die Brücke nach dem Fluss über eine enge, eiserne Wendeltreppe auf eine Insel. Ausser ein paar Pfeilgiftfröschen sehen wir allerdings keine Tiere.
Pfeilgiftfrösche gibt es nicht nur in Orange (mit und ohne blaue Beine),
sondern auch in grellem grün mit schwarzen Mustern.
Wir steigen wieder hoch zur Brücke, die anderen wollen noch etwas weiter, ich gehe aber zurück zum frühstücken, damit ich zur Abfahrt nicht hetzen muss.
Pünktlich um 08:00 fahren wir los, es ist bewölkt und dazwischen regnet es immer mal mehr oder weniger. Kurz nach 12:00 sind wir in Pavona. Hier in Costa Rica darf man locker die doppelte
Fahrzeit rechnen wie in Mitteleuropa, die Strassen sind meist sehr kurvig und man kommt nicht schnell voran.
Wir steigen um, unsere nächste Station im Nationalpark Tortuguero ist nur mit dem Boot zu erreichen. Meinen Koffer lasse ich im Bus, nehme für zwei Nächte nur meinen Seesack mit. Das Boot bringt
uns in einer rund 45minütigen Fahrt über einen Fluss durch den Dschungel nach Tortuguero. Da es ja heftig geregnet hat, hat der Fluss Hochwasser.
Mit diesem Boot sind wir in diesen Tagen unterwegs
In Tortuguero steigen wir aus und spazieren durch das kleine Ort, hier leben ca. 700 Einwohner. Das Örtchen liegt auf einem schmalen Streifen, auf der einen Seite die hier recht rauhe
Karibikküste, auf der anderen Seite der Fluss. Die gegenüberliegende Seite ist ebenfalls sehr schmal, eine Landzunge zwischen zwei Flüssen. Baden sollte man in den Flüssen nicht, man könnte
Bekanntschaft mit Kaimanen machen.
Im Ort steht vieles unter Wasser nach den Regenfällen der letzten Tag. Wir spazieren die wenige hundert Meter lange "Hauptstrasse" entlang, vorbei an Restaurants und Souvenirgeschäften.
Alte Satellitenschüsseln werden in Costa Rica gerne als Warntafeln, Reklametafeln
und sonstige Kunst benutzt
Auch alte Autoreifen werden wieder verwendet
Die Karbikküste
Hier finden wir diese netten Gesellen:
Am anderen Ende des Ortes steigen wir wieder in unser Boot und fahren ein kleines Stück weiter, um dann am gegenüberliegenden Ufer unsere Lodge zu finden. Hier ist einiges los, viele
US-Amerikanische Teenager verbringen hier einen Teil ihres Urlaubs. Sie reisen aber am nächsten morgen ab, dann sind wir fast nur noch die einzigen Gäste. Die Lodge besteht aus mehreren Häusern,
jeweils in einer anderen Farbe gehalten. Witzigerweise steht vor jedem Zimmer ein Gartenstuhl in der Farbe des Hauses. Das Ganze in einem wunderschönen Park, gleich dahinter beginnt der Dschungel
und man soll sich alleine nicht zu weit entfernen.
Ich ziehe in mein hübsches Zimmer, es hat einen Deckenventilator und jeweils vorne und hinten Fenster mit Moskitonetz, aber ohne Glas. Ich besorge mir erst mal ein Bierchen, gehe dann unter die
Dusche und halte ein Mittagsschläfchen. Ich mache einen kleinen Spaziergang durch die Anlage - meine Kamera kommt nicht an den schönen Blumen vorbei - und über den kleinen Weg durch den
dazugehörigen Dschungel, sehe aber keine Tiere. Der hintere Schiffsanleger steht komplett unter Wasser.
So setze ich mich mit einem Gin Tonic zum Lesen auf meine Terrasse. Um 18:45 gibt es Abendessen, Buffet, ist recht gut, allerdings auch durch die amerikanische Jugendgruppen laut. Anschliessend
setze ich mich mit meinen Freunden auf eine kleine Terrasse, die in den Fluss gebaut ist. Lustigerweise schwappt immer das Wasser zwischen den Bodenplanken hoch wenn ein Boot auf dem Fluss vorbei
fährt und man muss schnell die Füsse hoch halten.
Kaum sind wir in unseren Zimmer beginnt ein Starkregen.