Mittwoch, 11. 06. 2014 - Baños - Lasso


Wetter: meist bewölkt, trocken.

 

Nach einem guten Frühstück – fast immer gibt es Eier nach Wahl, meist nehmen wir Rührei – Saft (heute Brommbeer), Kaffee, Brot, Butter, Marmelade, heute auch Käse (alles genau abgezählt) fahren wir um 08:00 weiter. Kurz hinter Baños sehen wir schon Asche vom Vulkan Tungurahua, der ja erst vor kurzem ausgebrochen ist. Allerdings ist sein Krater auf der anderen Seite, so dass die Stadt Baños nicht so gefährdet ist. Auf der anderen Seite vom Pestazacanyon gibt es auch eine Evakuierungsstrasse.

 

Die heutige Strecke: Baños – Salasaca (hier machen wir kurz Halt an einem Markt, ich kaufe mir einen lila Poncho) – an Ambato vorbei nach Lacatunga – Pujili.

 

Markt von Salasaca

 

Ab hier geht es aufwärts nach Zumbahua. Der höchste Punkt ist bei 3960m. In Zumbahua biegen wir ab zum Lago Quilatoa. Auf dem Vulkan gibt es einen Aussichtspunkt über den Kratersee mit einigen Restaurants. Nun soll eine Wanderung 300m abwärts zum See geben. Da man anschliessend natürlich den Weg wieder hochkrauchen muss habe ich keine Lust, würde mich beim Hochgehen doch sehr quälen in der dünnen Luft. Es gäbe aber auch die Möglichkeit für 10 Dollar mit Mulis hochzureiten. Aber was soll ich da? Carlos fragt wer Mulis nutzen möchte, die müssen nämlich vor dem Abstieg schon bestellt werden. Es melden sich drei, es soll aber eine gerade Zahl sein. So lasse ich mich breitschlagen mit abzusteigen. Der Abstieg ist nicht schwer, sandig, aber trocken. Unten ist Carlos ganz stolz, wir sind seit langem die erste Gruppe wo alle abgestiegen sind...

 

Auf dem Weg zum Quilatoasee

 

Bald kommen schon die Mulis. Es gibt eine endlose Diskussion auf Quetchua zwischen den Treibern, weil nun statt vier fünf Mulis da sind (wir war das mit der geraden Zahl!?). Sie werden sich nicht einig. Und dann doch, die anderen drei der Gruppe reiten los. Ich habe immer noch keine Muli, dann taucht aber noch ein älterer Herr auf der wohl auch ein Muli bestellt hat. Ich habe etwas Mühe aufzusteigen  was mir peinlich ist, sonst komme ich problemlos auf grosse Pferde. Endlich bin ich oben und es soll los gehen – wenn mein Muli nicht am Wegrand fressen möchte. Es futtert und futtert. Bis der Herr aufgestiegen ist lässt es sich dann doch erweichen loszulaufen. Mit der Zeit kommt es ganz schön ins Pusten und vor jedem steileren Teil hält es an und versucht durchzuatmen, es merkt die Höhe aber sehr. Der Führer ist beim zweiten Muli hinten. Langsam schrauben wir uns nach oben. Weiter oben, wo es wieder mehr Gras und Kräuter hat futtert es wieder eifrig. Endlich kommen wir oben an. So ganz ist mir der Sinn der Wanderung nicht klar – von oben hat man den See schöner gesehen wie von unten, aber was solls.

 

Ich entlohne den Führer, die ganze Truppe sitzt bei Kaffee, Tee oder warmer Suppe in einem Restaurant. Nur zwei Paare sind noch unterwegs auf dem Aufstieg. Das Restaurant mit Souvenirshop wird von einem Indiopärchen betrieben. Es gibt einfach Tassen mit warm Wasser, dann rührt man sich Tee oder Nescafe ein.

 

Gegen 15:30 besteigen wir unseren Bus und fahren die gleiche Strecke wieder zurück bis Lacatunga. Kurz vor Lacatunga kommen wir in eine Polizeikontrolle, Angelito muss seine Papiere zeigen. Da die Papiere in Ordnung sind bemängelt der Polizist der ecuadorianische TÜV sei abgelaufen – kann nicht sein, die Plakette klebt korrekt an der Windschutzscheibe. Da gibt der Typ auf und lässt uns weiterfahren – wollte wohl nur etwas Geld sehen, da aber der ganze Bus ihn beobachtete gab er wohl unsportlich auf.

 

Bald darauf sind wir in Lasso und fahren zu unserem Hotel, das etwas abgelegen in der Landschaft steht. Das Ganze macht einen netten Eindruck. Vier Paare bekommen Zimmer in der „Kapelle“ - nennen wir so weil die Eingangstür zu dem Anbau an eine Kapelle erinnert. Es ist so ringhörig, dass man aus dem Nebenzimmer jedes Wort versteht.

 

18:45 trifft man sich zu einem Willkommenstrunk – Naranjillasaft (eine Frucht eines Nachtschattengewächses) mit Zimt und Zuckerrohrschnapps. Dann gibt es Abendessen – eine typische Suppe aus der Gegend mit Mais und Maniok – Hähnchenfleisch, Kartoffeln (in Scheiben in Schale gekocht), Zucchinigemüse – Schokomousse. Ausser uns ist noch eine andere, kleine, deutsche Reisegruppe da. Das Hotel wird von Schweizern betrieben.

 

Gegen 21:30 ziehen wir uns zurück.

 

Hotel Cuello de Luna