Sonntag, 08. 06. 2014 - Liana Lodge


Wetter: erst bewölkt, dann schön, warm und feucht

 

 

07:30 gibt es Sonntagsfrühstück – Wassermelone, Mangotrinkyoghurt mit Müesli, Rühr- oder Spiegelei, Würstchen, Frischkäse, Marmelade. Einem Mitglied der Gruppe geht es leider nicht gut.

 

Um 09:00 fahren wir los, wieder mit Taxis über die Brücke zum Parkplatz. Erster Halt ist in Archidona, da hier Markt ist. Mir fällt auf, dass die Menschen im Gegensatz zu anderen Gegenden sehr mürrisch schauen. Walter hat etwas Schnupfen und möchte sich ein paar Päckchen Taschentücher kaufen (habe meine irgendwo in den Tiefen des Koffers). Der Typ im einzigen Laden, der welche hat, will uns wohl abzocken – er verlangt für vier Päckchen 5 Dollar! Wir lassen es. Es ist sehr warm, trotz hoher Bewölkung, und sehr feucht, es geht kein Lüftchen. Die meisten Häuser haben auch keine Scheiben in den Fenster, nur Moskitonetze oder ein Gitter. Wind scheint hier unbekannt.

 

Eine Delikatesse sind gegrille Raupen

- wohlgemerkt, sie lebten noch auf dem Grill...

Geier - dieser Anblick ist und von Spanien vertraut

 

Wir fahren weiter, an Tena vorbei nach Puerto Misahualli. Auch hier spazieren wir durchs Örtchen, es gibt etwas Tourismus. Die Leute schauen auch nicht so mürrisch. Walter findet seine Taschentücher in einer Apotheke (Kleenex) für 2,80. Dieser Preis ist aber auch angeschrieben.

 

Zu Fuss gehen wir über die Brücke über den Rio Napo. Angelito wartet auf der anderen Seite mit dem Bus, wieder mal ist unser Bus zu gross für die Brücke.

 

Wir fahren weiter bis zum Rio Arajuno. Unterwegs gibt es immer wieder Fotostopps.

 

Kakao - häufig sieht man Kakaobohnen am Strassenrand zum Trocknen

 

Nester von Webervögel

 

Die Koffer bleiben im Bus, wir nehmen nur Gepäck für zwei Nächte mit. Mit einem Motorboot fahren wir den Fluss hoch zur Liana Lodge. Drei von uns fahren mit dem Einbaum (der nicht wirklich ein Einbaum ist). Wir haben uns für das Motorboot entschieden, da man im Boot wieder nass werden kann und ich ja die Kameras dabei habe.

 

Das Boot - man steigt ein, geht nach hinten durch, dreht das Bänkchen in Fahrtrichtung und setzt sich.

In der Lodge werden wir erst mal mit einem Tee mit Zuckerrohrschnaps empfangen. Dann gibt es Mittagessen – Quinoasuppe – Spaghetti mit Tomaten- oder Bolognesesauce – Vanillecreme. Erst dann entern wir unsere Zimmer. Immer zwei Zimmer sind ein Häuschen, zwei grosse Betten, zwei Gestelle (mit einem Safe), Bad und eine grosse Terrasse mit einem Tischchen, Stuhl und einer Hängematte. Auf drei Seiten ist die Cabaña offen, es gibt nur Fliegengitter, so dass man eigentlich draussen ist. Nicht tragisch bei den Temperaturen. Nur in der Mitte ist gemauert, wo das Bad ist. Oben geht es in den strohgedeckten Giebel mit Plexiglasfenster. Strom gibt es nicht, auf den Nachttischchen und im Bad stehen Kerzen. Ausserdem haben wir ja alle Taschenlampen, Stirnleuchten und ähnliches. Ladegeräte kann man an der Rezeption anhängen.

 

Wir suchen uns noch Gummistiefel für die Wanderungen aus.

 

Um 15:00 treffen wir uns und fahren mit dem Motorboot nach Amazoonica, wo wir in einer einstündigen Wanderung die Tiere ansehen können. Liana Lodge wurde von einer Schweizerin mit ihrem ecuadorianischen Mann gegründet. Angeschlossen ist das Projekt Amazoonica,  Auffangstation für verletzte Tiere oder Tiere, die z. B. verbotenerweise als Haustiere gehalten wurden. Ebenso gehört zu dem Projekt eine Schule für Kichwakinder.

 

Zurück leisten wir uns erst mal ein Bierchen an der Bar über dem Rio Arajuno. Um uns hüpfen Totenkopfäffchen in den Bäumen rum.

 

Die Bar über dem Rio Arajuno

 

Um 19:00 gibt es Abendessen – Kochbananencremesuppe (sehr gut) – Schweinelende, Reis, Gemüse, roher Rotkrautsalat – Biskuitkuchen mit Mangosauce.

 

Um 20:30 treffen wir uns in unseren Gummistiefel zu einer Nachtwanderung. Juan, ein junger Kichwa, ist unser Führer und eine Stunde geht es im Gänsemarsch über einen engen Pfad durch den Regenwald. Einmal müssen wir einen kleinen Bach, der ca. zwei Meter unter uns ist auf einem ca. 20cm breiten und 2m langen Holzsteg überwinden. Mit unseren Lampen leuchten wird den Wald aus und Juan findet so einiges, vor allem Spinnen, ein paar Frösche, eine Stabschrecke, Raupen.

 

Nach einer halben Stunde drehen wir um und gehen den gleichen Weg zurück. Es ist sehr warm und feucht, die Klamotten kleben an uns und wir freuen uns auf eine Dusche. Nachdem wir die Gummistiefel abgespritzt haben genehmigen wir uns noch ein Bierchen und ziehen uns dann zurück.

 

Das "Blatt" oben in der Mitte ist ein gut getarnter Frosch!

 

Der rundum offene "Speiseraum"