Donnerstag, 13. 06. 2019 - San José - Orosital


 

Um 02:00 Ortszeit sind wir in Santo Domingo, wo wir zwei Stunden Aufenthalt haben, die Uhren stellen wir schon mal sechs Stunden zurück. Wir schauen uns etwas um und versuchen Mitreisende aus der Gruppe auszumachen, den einen oder anderen finden wir auch. Frisch betankt und mit neuer Crew startet die CONDOR B767 wieder, der Captain verwechselt bei den Ansagen ständig San José / Costa Rica mit San Juan / Puerto Rico, was etwas zur Heiterkeit im Flieger beiträgt. In Santo Domingo sind viele ausgestiegen, aber auch einige zugestiegen. Landung um 04:50, wieder stellen wir die Uhren zwei Stunden zurück, so dass wir nun einen Zeitunterschied von acht Stunden zu Mitteleuropa haben. Im Flieger musste man einen Zoll- und einen Einreisezettel ausfüllen, man sollte auch die Adresse des ersten Hotels schreiben. Da ich keine Adresse habe lasse ich die Zeile aus. Der junge Officer besteht aber auf einer Adresse und forscht sogar im Internet nach. Er muss feststellen - es gibt zu dem Hotel schlicht keine Anschrift!

Schnell finden wir unsere Reiseleiterin und müssen erst mal lachen, ich gehe auf sie zu mit den Worten „du hast die Haare abgeschnitten“. Sie ist im Katalog und in einem Werbefilm des Veranstalters mit langen Haaren zu sehen!. Langsam findet sich die Gruppe ein und wir stellen einander vor. Wir sind vierzehn, ausser mir und den Freunden zwei junge Paare, zwei junge Brüder, eine junge Dame, ein mittelaltes Paar, sowie zwei weitere alleinreisende Damen, eine wohl älter wie ich. Ich bin überrascht, bisher war ich auf diesen Reisen altersmässig im guten Mittelfeld, auf dieser Reise ist die Hälfte der Gruppe unter 30 und ich die Zweitälteste. Aber wie sich herausstellen soll - eine Supergruppe! Wir wir später feststellen, die Kinderkrieg- / Häuslebaugeneration 30 - 50 fehlt.

Nun kommt auch schon unser Bus und wir fahren durch die Rush-hour ins Zentrum von San José. Hier machen wir einen Spaziergang.

 

Denkmal für Präsident José Figueres Ferrer - ihm schreibt man die politische und wirtschaftliche
Stabilität des Landes sowie die Demokratie zu. Auch schaffte er das Militär ab.

 

Im Moment findet eine Ausstellung des costaricanischen Künstlers Jorge Jiménez Deredia
statt, seine typischen Skulpturen findet man in der ganzen Stadt.

 

Das Opernhaus

 

Die Kathedrale - auch der Papst ist eine Skulptur des oben genannten Künstlers
 

In der Markthalle
 

Eine landestypische "Kaffeemaschine" - man filtert den Kaffee in diesem Säckchen,

in dem man ständig etwas Wasser nachgiesst, bis die Tasse voll ist.
Und als Vollautomaten- und Expressomaschinenliebhaber muss ich sagen -
ich habe noch nie so guten Filterkaffee getrunken!

 

Wir legen eine kleine Frühstückspause ein im ältesten Kaffee der Stadt, wo es auch traditionelle Gerichte gibt. So esse ich mein erstes Gallo Pinto, das typische Frühstück – Reis mit kleinen, schwarzen Bohnen. Kann man in vielen Varianten haben, ich nehme Rührei mit Tomaten. Sehr lecker. Später gehen wir dann zu einer Bank um Geld zu ziehen. Höchstbetrag ist 100‘000 Colones (ca. 130 Euro). In Costa Rica kann man aber überall problemlos auch mit US-Dollar zahlen, auch in den Geschäften und Restaurants mit normalem Bankkurs. In vielen Supermärkten werden die Preise auf den Kassenbons in beiden Währungen dargestellt. Man muss nur darauf achten, dass die richtig Währung erscheint, mir passierte mal, dass mir für ein Abendessen 9000 US-Dollar statt der Betrag in Colones abgerechnet wurde. Gut habe ich es sofort bemerkt!

 

Das älteste Kaffee der Stadt

 

Gerade als wir an einer Strassenkreuzung in unseren Bus einsteigen wollen hören wir Polizeisirenen. Als erstes Rast ein Polizeimotorrad an und sperrt die Kreuzung, in dem sie sich quer stellen – ein etwas skurriler Anblick, ein Fahrer plus Sozius in blauem Kampfanzug und MPs auf dem Rücken. Dann folgen mit viel Tatütata ein paar Polizeiwagen, ein Polizeitransporter und noch weitere Polizeiwagen. Unser Fahrer tippt auf einen Drogentransport.

Wir verlassen in unserem kleinen Bus die Stadt und fahren durch Cartago ins Orosital. Unterwegs halten wir noch an einem Walmart, um uns mit Wasser einzudecken. Wir kaufen auf Anraten der Reiseleiterin gleich 6L-Flaschen plus kleine Flaschen und können dann unterwegs für die Wanderungen umfüllen. Ein ausgezeichneter Tip!

 

Das Hotel besteht aus vielen kleinen Häuschen mit jeweils zwei Zimmern in einer wunderschönen, tropischen Parklandschaft. Ich gehe – wie die Meisten – erst mal zu einer Fototour durch den Park. Es gibt mehrere Pools, eines soll Thermalwasser enthalten. Es ist schwülwarm. Unterwegs treffe ich meine Freunde und mit zwei weiteren Gruppenmitgliedern spazieren wir zurück zum Restaurant, setzen uns auf die überdachte Terrasse und probieren costaricanisches Bier. Test bestanden - sowohl Imperial wie das etwas würzigere Pilsen (Namen, nicht Art) kann man trinken. Bald kommt noch eines der jungen Pärchen dazu. Ich probiere, wie Ceviche hier schmeckt – gut. Ich kenne Ceviche ja schon von Perú und Ecuador, es handelt sich um rohen Fisch, der in Limmettensaft eingelegt und so gegart ist, ähnliche dem Matjes. Als wir ins Restaurant kommen beginnt es leicht zu tröpfeln, aber kaum sitzen wir, wird daraus ein kräftiger, länger anhaltender Schauer. Es ist ja Regenzeit. So bleiben wir gemütlich sitzen bis der Regen nachlässt und bummeln dann zurück in unsere Zimmer, es ist kurz nach 15:00, wir haben im Moment überhaupt kein Zeitgefühl. Wir verabreden uns für 18:00, um zum Essen zu gehen. Ich lege mich erst mal hin für 1 ½ Stunden, stelle mir den Wecker auf 17:00. Ich schlafe sofort ein, bin hundemüde, der Wecker überrascht mich viel zu früh. Ich kümmere mich um mein Gepäck und stelle von Flug- auf Busmodus um, gehe duschen und dann mit den Freunden essen. Wir sind im Restaurant die Ersten, später kommen noch die drei alleinreisenden Damen dazu. Ich esse Schweinespiesse mit Kartoffelpuree und Avocado, sehr lecker. Der Rest der Gruppe ist vermutlich schon im Tiefschlaf.

Zurück im Hotel möchte ich Reisetagebuch schreiben, schaffe aber nur ein paar Sätze und falle dann ins Bett, sieht man von dem 1 ½ stündigen Mittagsschlaf ab und ein paar Nickerchen im Flieger bin ich seit 46 Stunden auf!

Noch ein paar Impressionen vom Hotel: