Montag, 09. 06. 2014 - Liana Lodge


Wetter: morgens Regen, ab Mittag schön

 

 

Irgendwann in der Nacht beginnt es zu regnen – äh – schütten. Auch morgens schüttet es noch. Frühstück um 08:00, wir ziehen schon zum Frühstück die Gummistiefel an. Um 09:00 starten wir zu unserer Wanderung, langsam wird der Regen weniger und hört auch bald auf. Wir gehen die gleiche Strecke wie gestern auf der Nachtwanderung, biegen dann aber nach links ab und den Berg hoch bis wir zu einer Aussichtsplattform kommen. Der Weg ist nur im Gänsemarsch begehbar, es geht hoch und runter und ist sehr matschig, manchmal durchwaten wir kleine Bäche. Schon bald sind unsere Gummistiefel und zum Teil auch die Hosen verschmutzt. Beim letzten Teil geht es steil nach oben, zum Teil mit sehr hohen Tritten. Ich komme aus der Puste und oben bin ich fix und alle. Aber die Aussicht über den Regenwald ist toll. Die Wanderung ging bis hierher zwei Stunden und wir sind 2,7km gelaufen. Carlos erklärte unterwegs viel über die einzelnen Pflanzen und Bäume.

 

Ein Termitenbau an einem Baum

 

Ein Baumstamm

 

Blick über den Regenwald - oben links die Piste vom Flugplatz Tena

 

Vom Aussichtpunkt geht der Weg abwärts und schon in zwölf Minuten sind wir an der Schule von Amazoonico und am Bootsanleger der Tierstation. Wir entern das Boot und fahren zurück zur Lodge. Drei von uns lassen sich auf Schwimmreifen den Fluss abwärts treiben. Unser Boot bleibt immer in ihrer Nähe, bis wir vor dem Anleger von Liana Lodge einen einzelnen jungen Mann auf einem Schwimmreifen entdecken, der zu weit in die Mitte des Flusses abgetrieben wurde um den Anleger noch zu erwischen. Unser Bootsführer drängt ihn mit dem Boot etwas zum Anleger, dann nehmen wir seinen Reifen auf und er schwimmt unter dem Gelächter seiner Kameraden an Land, nicht ohne sich hin und wieder an unserem Boot festzuhalten.

 

Wir gehen erst mal in unsere Cabaña, Stiefel und Hosen stehen vor Dreck, der Rest – Anorak, T-Shirt etc. ist pitschnass, ob von Regen oder Schweiss weiss man nicht. Wir duschen erst mal, ziehen uns um und gehen zum Mittagessen (Cremesuppe – Shrimps, Reis, Brokkoli, Salat – Obst, das ich nicht definieren kann in seinem Saft). Nach dem Essen lege ich mich etwas hin, Walter legt sich auf die Terrasse in die Hängematte, beide schlafen wir. Nächster Treffpunkt 15:30, mit dem Boot fahren wir über den Fluss auf die grosse Insel Anaconda. Hier leben 250 Kitchwas, sie leben hauptsächlich von Kakao, Kaffee und Bananen, die Insel ist sehr fruchtbar. Wir machen eine kleine Wanderung, nicht anstregend, da es nur eben ist. Carlos erzählt uns wieder viel über die Pflanzen.

 

Wir kommen an eine von Kichwas bewohnte Hütte. Carlos zeigt uns die Handhabung von einem Blasrohr und wir dürfen alle mal unser Glück versuchen und auf eine Holzeule schiessen (Beide treffen wir!). Anschliessend werden wir ins Haus gebeten, wo uns die Dame des Hauses die Herstellung von Chicha (bierartiges Getränk) aus Maniok zeigt. Wir dürfen auch mal kosten.

 

Blasrohr

 

Alle Küchengeräte sind aus Pflanzen, auch die Reibe

 

Wir steigen wieder ins Boot und fahren weiter stromabwärts bis zum Rio Napo. Wir wollen heimkehrende Vögel beobachten. So langsam gibt es einen traumhaften Sonnenuntergang. Unser Bootsführer muss an einer steinigen Stelle wieder vom Rio Napo in den Rio Arajuno abbiegen, Ich frage mich eben wie er mit dem Aussenbordmotor über die Steine kommen will, da hängen wir schon fest. Nachdem Carlos und unser Begleiter Juanito das Boot nicht flott kriegen steigen noch ein paar Männer inkl. Walter aus (sie stehen bis zu den Knieen im Wasser) und schaffen es auch nach einiger Zeit dass das Boot frei kommt. Wir fahren zurück zur Lodge.

 

 

Wir gehen in die Cabaña, machen uns etwas frisch und entern die Dschungelbar – ich bestelle mir einen Caipirinha. 19:00 gibt es Abendessen – Zucchinicremesuppe – Hähnchen, Ratatouille, Reis – Schokoladekuchen. Wir sitzen noch etwas zusammen und ziehen uns 21:45 zurück. Zehn Minuten später regnet es.