Donnerstag, 03. 11. 2011 - Auf See


 

 

Habe schlecht geschlafen, es schleudert mich die ganze Nacht durch die Koje. Am Morgen liegt sogar der Stuhl quer in der Kabine. So beschliesse ich gegen 6 Uhr aufzustehen, mache mich fertig, schreibe Tagebuch und sichere meine Bilder. 0730 Frühstück, heute gibt es hartgekochte Eier. Es ist alles etwas schwer, wir haben WS 9-10 und wir leben eigentlich nur in Schräglage, mal auf der einen, mal auf der anderen Seite. Essen ist sehr mühsam, man jagt ständig hinter allem her was auf dem Tisch steht. Heute haben wir auch rutschhemmende Matten auf dem Tisch. Den Tag verbringe ich abwechselnd an Deck und unter Deck lesend. Wir sind noch nicht mal höhe Lissabon, erreichen wir erst am Abend. Wir fahren immer noch mit Maschine und Stagsegel. Es wechselt ab zwischen Sonne und Schauer, der Seegang bleibt aber gleich, gut sind die Strecktaue zum Festhalten auf Deck gespannt. Zum Mittagessen gibt es Nudel mit Schnitzel , zur Teatime eine Art Cornflaks mit Milch, zum Abendessen Kartoffeln mit Heilbutt. Die Suppe (Gemüse mit Fleischeinlage) ist eine Herausforderung, schwappt ständig über, man muss versuchen mit einer Hand den Teller auszubalancieren.

 

Und was sonst noch passiert – wir sehen ein Kriegsschiff, fährt aber ohne Kennung, jemand beobachtet wie zwei Matrosen einen unserer Offiziere auffangen als er den Halt verliert – schön dass es nicht nur uns so geht! Und als einmal ein Brecher mittschiffs an Bord schwappte erwischte es genau den dort stehen Kapitän.