Dienstag, 19. 02. 2019 - Ilulissat


Wetter: schön, relativ warum (im einstelligen Minusbereich)

 

Nach dem gemütlichen Frühstück, das mehrmals durch panikartiges Rausrennen fast aller Beteiligten zum Fotografieren des Vollmondes über einem Eisberg unterbrochen wird, spaziere ich ins Ort.

 

Ich mache die Stadtbesichtigung von gestern praktisch umgekehrt – erst zur Kirche und dann zum Hafen. In der evangelischen Kirche findet heute eine Beerdigung statt – erkennt man daran, dass die Grönlandflagge auf Halbmast aufgezogen ist. Am späteren Nachmittag, nach der Beerdigung, ist sie wieder hochgezogen.

 

Das Krankenhaus - der graue containerartige Bau sind Operationsräume. Im Krankenhaus arbeiten fünf Allgemeinärzte, die auch kleinere Operationen durchführen. Bei grösseren Gesundheitsproblemen werden die Patienten in die Hauptstadt Nuuk oder gar nach Kopenhagen gebracht, Wege die natürlich den Einen oder Anderen nicht retten können. Ein- oder zweimal im Jahr kommen Spezialisten wie Augenärzte etc. 

 

Langsam kehre ich zurück ins Hotel und mache eine kleine Rast. Gegen 13:00 spaziere ich Richtung Tourveranstalter und kaufe mir unterwegs im SPAR eine Flasche Wasser, da ich ziemlichen Durst habe und mir das Hahnenwasser im Hotel nicht schmeckt, auch wenn es wohl trinkbar ist.

 

Um 13:45 werden wir die kurze Strecke zum Hafen gefahren, wo wir auf einen Kutter umsteigen und in den Icefjord fahren. Traumhaft, zumal das Wetter sehr schön ist, sich die Lichtverhältnisse aber ständig ändern. Da ich aber die ganze Fahrt an Deck verbringe bin ich mal wieder froh um meine vielen Klamottenschichten.

 

Gegen 16:00 sind wir wieder im Hafen und gehen ins Hong Kong Cafe zum Abendessen – haarscharf an Fastfood vorbei, aber lecker, reichlich und preiswert. Ich habe Spare Ribs mit Pommes. Beim hinausgehen lege ich mich nach ein paar Metern erst mal auf eine Eisplatte, etwas später passiert einem Mitreisenden dasselbe, er ist neben dem Weg in tieferen Schnee geraten, gestern hat sich der junge Däne schon mal auf die Strasse gelegt. Am nächsten Tag sollte auch sein Vater noch den Boden küssen. Es sind aber Gott sei Dank keine Personenschäden zu vermelden.

Ich bin sehr warm angezogen, was auf dem Schiff gut war, jetzt komme ich allerdings ins Schwitzen und gehe im Hotel erst mal unter die Dusche. Anschliessend gehts in die Bar, wo wir den Abend bei Gin Tonic, Bier und netten Gesprächen ausklingen lassen. Mittlerweile ist noch ein Gruppe eines deutschen grösseren Reiseveranstalters eingetroffen, die gemütliche kleine Bar ist nun nicht mehr uns alleine.