Samstag, 16. 02. 2019 - Kangerlussuaq / Pkt.660


Wetter: schön, -30  Grad

 

Habe mir den Wecker auf 08:00 gestellt, werde aber kurz vor 07:00 wach, ist doch etwas Jetlag da. Ab 07:30 gibt es Frühstück – verschiedene Brötchen und verschiedenes Brot, Käse, Marmelade, Honig und Nutella. Heute morgen haben wir frei. Wir machen zu dritt einen kleinen Spaziergang zu den Rentieren an der Flugpiste hinter dem Hotel, die Sonne scheint herrlich, wir sehen das Phänomen einer Halo, es kommt aber etwas Wind auf, die Schneekristalle fliegen waagrecht, so dass wir bald wieder ins Haus gehen, es sind -25 Grad.

 

In der Küche lagert mittlerweile für jeden ein Sandwich, die grössten die ich je gesehen habe, praktisch Brote. Jedes ist mit etwas anderem dick belegt, es gibt Brote mit Lachs, mit Krabben, unterschiedliche Fleischsorten. Mit dabei Gurken, Tomaten, Käse usw., man bekommt es kaum in den Mund.

Um 13:00 werden wir abgeholt, wieder sammeln wir die anderen an den beiden Hotels ein und fahren über eine Schotterpiste zum Punkt660 auf das Inlandeis. Das grönländische Eisschild ist die zweitgrösste permanente Eisfläche hinter dem Antarktischen Eisschild. Es hat eine Ausdehnung von bis zu 2500km in Nord-Südrichtung und bis zu 1100km in West-Ostrichtung. Die Dicke des Eispanzers beträgt im Durchschnitt 1,5km, an manchen Stellen bis zu 3,3km. Aber auch hier geht der Eispanzer dramatisch zurück.

 

Unterwegs machen wir zwei Fotostopps, unter anderem bei den Resten eines 1969 in einem Schneesturm abgestürzten amerikanischen Flugzeug.

 

Am Ende der Fahrt machen wir eine einstündige Wanderung hoch zum Punkt 660 (Bezeichnung der Höhe über Meer). Es geht über einen Trampelpfad, Geröll und Schnee, zum Teil aber über Eisplatten. Die letzten Meter schenke ich mir hoch zu 660, kurz vor dem Gipfel wird es steiler und eisiger. In Kangerlussuaq gibt es keinen Arzt und ich habe keine Lust auf einen Hubschrauberflug mit gebrochenen Knochen.

 

Wir gehen wieder zurück zum Bus, der die ganze Zeit mit laufendem Motor da stand. Wir fahren zurück, nochmal mit Fotostopps, da jetzt die untergehende Sonne den Russellgletscher beleuchtet. Immer wieder sehen wir Rentiere. Unser Fahrer hält jeweils ohne Probleme wenn jemand bittet dass er fotografieren möchte.

 

Kurz vor 18 Uhr sind wir im Hotel, so dass uns gerade mal fünf Minuten bleiben um mit dem Bus zum Restaurant zu starten. Wir schon geschrieben sind wir immer die ersten die losfahren und die letzten die ankommen, so dass wir immer sehr wenig Zeit haben, während die Leute in den anderen Hotels zum Teil fast eine halbe Stunde haben. Nun ja, Fotografieren hat halt auch Nachteile...

Wir sind wieder im gleichen Restaurant wie gestern, heute gibt es Lammkotelett mit Kartoffelbrei, wieder sehr lecker, unsere Boys sind allerdings der Meinung ein Kotelettchen mehr auf dem Teller hätte nicht geschadet.

Rückfahrt zum Hotel, die ganze Gruppe möchte heute Abend nicht zur Nordlichttour. Zum Einen ist es im Old Camp dunkel genug, so dass wir Nordlicht auch so sehen würden und zum Anderen haben wir keine Lust uns bei eisiger Kälte wieder in die Pampa zu stellen, zumal es auch wieder bewölkt ist und wir kaum Chancen auf Nordlicht haben. So verbringen wir den Abend gemütlich mit Erzählen und Bilder sichern. Die Raucher der Gruppe haben die Aufgabe einen Sicherheitsblick zum Himmel zu werfen.