Freitag, 15. 08. 2014 - Edinburgh


Wetter: schön

 

Wir gehen zeitig frühstücken. Seltsamerweise hat das Hotel keinen Frühstücksraum, so dass man in der Bar frühstücken muss. Etwas unbequem auf kleinen Sesselchen, aber ok. Wenn das Hotel ausgebucht ist kann es auch mal zu Wartezeiten kommen, wir sind aber früh genug, so dass es noch genügend Plätze gibt. Das Buffet ist nichts aussergewöhnliches, letztendlich ist aber alles da was man braucht.

 

In unserem Edinburgh-Arrangement, dass wir zu unserer Rundreise dazugebucht haben, ist auch eine Stadtrundfahrt inbegriffen. Wir beschliessen, diese als erstes zu absolvieren, bevor die ganze Touristenschar loslegt. Ein weiser Entscheid. Bei Sonnenschein entern wir den Bus, der fast vor dem Hotel abfährt. Der Fahrer schwatzt uns noch Eintrittstickets für die Schlossbesichtigung auf – kosten zwar dasselbe wie im Schloss direkt, aber wir umgehen lange Schlangen am Kassenhäuschen. Als wir später die Warteschlange am Schloss sehen sind wir in der Tat froh die Tickets schon zu haben.

 

Wir absolvieren die Fahrt im Ganzen, ohne auszusteigen unterwegs, zumal der Weg zum Schloss ja vom Zentrum nicht weit ist und wir uns das Schloss nach der Fahrt vornehmen wollen.

 

Neben dem Schloss die Tribüne fürs Military Tattoo

 

Nach Beendigung der Fahrt gehen wir kurz ins Hotel zum Frischmachen und spazieren dann hoch zum Schloss. Auf der Hauptstrasse (Royal Mile) tobt inzwischen das Festivalleben, viele Gruppen singen und spielen, Jongleure und Akrobaten treten auf, viele machen auch auf abendliche Auftritte in Theatern und Clubs aufmerksam. Auch der britischen Humor kommt nicht zu kurz, mit dem wir Mitteleuropäer manchmal etwas Mühe haben – so befinden wir eine Gruppe in Naziuniformen mit Hakenkreuzen schon etwas grenzwertig.

 

Im Schloss spazieren wir erst über die Esplanade mit den Tribünen für das abendliche Military Tattoo. Im Schloss selbst tummelt es natürlich. Von hier hat man einen schönen Überblick über die Stadt.

 

Unterhalb des Schlosses finden wir in einer ehemaligen Fabrikhalle ein grosses Geschäft, das nicht nur jeden typisch-schottischen Schnickschnack Made in China verkauft, sondern ausserdem auch hochwertige Stoffe und Trachten führt und dazwischen eine kleine museumsartige Ausstellungen - ein Besuch lohnt sich. So sieht man eine Spinnerei wo die Wolle für die Tartans gesponnen wird und auch automatisch Webstühle, wo Tartans gewoben werden.  

 

Wir steigen vom Berg ab, und spazieren auf die andere Seite der die Stadt durchschneidenden Bahn, gehen kurz ins Warenhaus Jenners (es war bis vor kurzem das älteste unabhängige Warenhaus der Welt) und genehmigen uns dann einen Imbiss im Hard Rock Cafe. Hier ist es rappelvoll und so laut dass man sein eigenen Wort nicht versteht.

 

Wir spazieren zurück zum Hotel und legen eine Siesta ein, heute Abend steht ja ein Höhepunkt unserer Reise an – das Military Tattoo. Gegen 19:30 spazieren wir hoch zum Schloss, um 20:00 soll Einlass sein, aber kaum sind wir da dürfen wir schon rein. Wir haben ausgezeichnete Plätze, die wir auch sofort finden, die Organisation ist Klasse – naja, sie haben ja schon viele Jahrzehnte Übung! Kurz vor Beginn fährt ein Wagen vor mit dem heutigen Ehrengast, Rear Admiral Clive Johnstone. Er trifft den Lonepiper (Einzeldudelsackspieler), der einen Toast in gälisch ausspricht.

 

Pünktlich um 21 Uhr ist Beginn. Das Programm ist international und sehr eindrücklich. Besonders sehenswert ist, wie das Schloss dem jeweiligen Programmpunkt entsprechend angestrahlt wird.

 

Mit der Zeit wird es ziemlich kalt auf der Tribüne hoch über der Stadt. Beendet wird das Ganze durch ein fulminantes Feuerwerk – und das drei Wochen lang jeden Abend!

 

Zurück im Hotel genehmigen wir uns noch einen Absacker in der Bar, ein schöner Whisky wärmt...