Freitag, 22. 06. 2018 - Dublin


Wetter: schön

 

Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Wir bummeln die O'Connell Street Lower mit ihren vielen Geschäften hoch, bis wir zum Haupthalteplatz der Hop-on-hop-off-Busse kommen und kaufen uns ein Ticket.

 

 Die Halfpenny Bridge über den Fluss Liffey. Ihren Namen, der

eigentlich Liffey Bridge ist, hat sie daher, weil man in

früheren Zeiten eine Fussgängermaut entrichten musste.

 

O'Connell Denkmal. O'Connell kämpfte für die Gleichberechtigung der
Katholiken und für die Aufhebung der Union mit Grossbritannien

 

Hauptpostamt und Hauptsitz der irischen Post

 

The Spire - erbaut 2003, 123m hoch. Früher stand hier eine Nelsonstatue,
die aber am 8. März 1966 von IRA-Mitgliedern gesprengt wurde

 

Die Fahrt geht auch gleich los. Über Lautsprecher wird uns erzählt was wir sehen. Nach dem einzigen Stop, an dem wir aussteigen, befindet sich dann leider ein junger Mann statt eine Bandansage im Bus, der ständig Witze macht, über die nur er selbst lachen kann. Sehr nervig. Unterwegs trifft mich dann irgendwann der Schlag und zwar in Form einer überfliegenden Möwe, die sich erleichtert. Patrick sass erst neben mir, wechselte dann aber, da das Oberdeck nur mässig besucht ist, auf den Vordersitz, eine gute Entscheidung, dann auch ihn hätte es voll getroffen. Ich habe meine Spiegelreflex nicht dabei, sondern die kleine Lumix und gerade das Objektiv ausgefahren, dass auch getroffen wird, so dass ich erst mal die sensible Optik rette, dann meinen Kopf und Kragen (im wahrsten Sinne des Wortes) säubere. Hilfsbereite Mitreisende helfen mir mit Feuchttüchern und Servietten aus. Aber trotz nervigen Studenten und Möwen liebe ich diese roten Touristenbusse, geben sie einem doch einen guten Überblick über eine Stadt und oft kommt man auch in Viertel, die man so gar nicht besuchen würde.

 

An der St. Patrick’s Cathedral steigen wir aus und besichtigen sie. Und wir sind total entsetzt! Dass man bei Kathedralen und Kirchen heutzutage Eintritt zahlen muss, ist man sich mittlerweile gewöhnt und finde ich in Ordnung - oft findet man schriftliche Erklärungen, Hinweistafeln etc. Man braucht Ordnungshüter, mehr Reinigungspersonal usw. Aber was hier abgeht ist schlicht grauenhaft - mitten in der Kirche ist der Souvenirshop, in einer Ecke findet man einen grossen Fernseher wo ein Film über die Kathedrale läuft, über Lautsprecher werden brüllend laut Durchsagen gemacht wann die nächsten Führungen sind. Irgendwie kommt mir die Geschichte von Jesus in den Sinn, der ja mal Geldwechsler und Händler aus einem Tempel geworfen haben soll, mit dem Hinweis dies sei ein Ort des Gebets.

 

Schon bald kommt der Bus, wir steigen ein und setzen unsere Fahrt fort, vorbei an der Guinessbrauerei und am Friedhof.

 

Zurück am Ausgangspunkt legen wir in einem Café eine kleine Pause ein, überqueren wieder den Fluss und suchen das Denkmal von Molly Malone, der hübschen Fischhändlerin, bekannt von der Ballade gleichen Namens, der heimlichen Hymne Dublins.

 

Wir schlendern noch weiter, bis wir an der Christ Church Cathedral sind, an der wir mit dem Bus schon vorbeigefahren sind. Auch hier entrichten wir unseren Obulus, hier geht es aber wesentlich gesitteter und ruhiger zu wie in St. Patrick's. Auch sie besticht durch sehr schöne Fenster.

 

Es wird Zeit, wir sind müde und spazieren zurück in unser Hotel, nicht ohne unterwegs noch auf ein kühles Getränk einzukehren. Schon bald gehen wir aber wieder los und suchen uns ein Lokal zum Abendessen - heute ist Freitag und im Szeneviertel Temple Bar ist schon früh viel los, Touristenströme wälzen sich durch die Gassen, man findet kaum ein Plätzchen um noch etwas zu trinken, so dass wir uns schon bald zum Lesen in unser Hotel zurück ziehen.