Dienstag, 27. 06. 2017 - Jasper


Wetter: bewölkt

 

Wache um 07:00 auf und setze mich ans Laptop, verblüffenderweise funktioniert Internet. Gegen acht erscheinen auch die Jungs und wir buchen über Internet eine Wildlifetour für heute Abend. Die Broschüre habe ich an der Rezeption gefunden. Wir machen uns einen Kaffee mit der Zimmerkaffeemaschine (in einem Päckchen ist Kaffeepulver fertig in einer Filtertüte verpackt für zwei Tassen) und fahren am Campground Pocahontas vorbei nach Miette Hot Springs. Dabei finden wir mal wieder einen Canyon.

 

 

Zurück auf der Hauptstrasse geht es Richtung Hinton. Kurz vor Hinton biegen wir ab auf eine Strasse, die parallel zum Nationalpark verläuft. Tiere sehen wir keine, aber wir geniessen eine tolle Aussicht auf die Berge.

 

Nach einigen Kilometern drehen wir um und fahren ins nahe Hinton, wo wir in einer kanadischen Fastfootkette (DQ) Burger und Fritten essen. Es nährt und ist auf alle Fälle preiswerter wie die Restaurants. Dann füllen wir in einem Liquorstore - erinnert mich irgendwie immer ans vinmonopolet in Norwegen - unseren Bierbüchsenbestand auf und kommen in den Genuss des Tages-Senior-Rabatts für Käufer 55+ von 5%. Zurück im Hotel gibt es eine kleine Siesta, bevor wir gegen 15:00 aufbrechen nach Jasper, sind ja immerhin 75km und dazwischen ist eine grosse Baustelle. Wir kommen aber ohne Stau durch. Erst melden wir uns beim Büro des Ausfluganbieters in einem Sportgeschäft, bummeln dann noch etwas durchs Ort und genehmigen uns ein Eis. Pünktlich um 17:30 geht es los in einem kleinen Bus. Wir sind neun Leute, am Fairmonthotel kommen noch vier dazu. Schon auf der Einfahrt zum Fairmont sehen wir eine Herde Wapitis.

 

Weiter geht es zum Malignelake. Unterwegs sehen wir insgesamt vier Bären, einmal ein wohl ein älteres Männchen. Ein Weibchen in der Grösse hätte um diese Jahreszeit Junge dabei haben müssen.

 

So sieht es auf der Strasse aus wenn ein Bär gesichtet wird. Ich war froh musste ich nicht selbst fahren. Die Leute steigen aus und fotografieren wie wild, sie halten auch keinen Sicherheitsabstand ein. Ich glaube viele Menschen sind der Meinung, wäre das Tier gefährlich würde man es nicht frei herumlaufen lassen. Ein Glück dass die Bären diesen Auflauf wohl gewohnt sind und sich nicht stören lassen. Wohlgemerkt - wir waren ja auch fotografierende Touristen, dagegen ist nichts einzuwenden, aber einen Sicherheitsabstand sollte man schon einhalten. Unser Fahrer namens Graham hat Bärenspray dabei, er erzählt manche Leute füttern verbotenerweise die Tiere, dann vertreibt er das Tier mit dem Spray, obwohl er eigentlich lieber den Spray auf die fütternden Touristen halten würde. Bärenspray ist nichts anderes wie Pfefferspray, Wanderer können ihn überall erstehen und sollten ihn dabei haben, Tiere im Wald überraschen ist nochmal eine andere Grösse. An vielen Orten wird auch davor gewarnt alleine unterwegs zu sein, immer in Gruppen und Lärm machen. Viele binden sich Glöckchen an die Rucksäcke.

Weiter suchen wir noch Elche / Moose, haben aber keine Glück. Der Malignelake liegt jetzt am Abend schön und ruhig da.

 

 

Auf der Rückfahrt beobachten wir am Medicinelake noch ein Weisskopfseeadlerhorst und etwas weiter zwei grosse Raben.

 

 

Der letzte Bär an diesem Abend und am Fairmonthotel tummeln sich noch die Wapitis...

 

 

Gegen 21:00 sind wir wieder in Jasper. Der Ausflug (210 Dollar = 140 Euro für drei Personen) hat sich voll gelohnt, zumal der junge Fahrer viel Interessantes erzählte.

 

Wir fahren zurück in die Lodge, wo wir erst mal zu Abend essen – das Frühstück, dass wir gestern eingekauft haben und heute morgen zugunsten eines Mittagessens in Hinton beiseite liessen. Dann greifen wir uns unsere Bierbüchsen und Internetausrüstung und verziehen uns in die Lobby, da es ja in unserem Zimmer kaum Internet gibt. Und die Bar macht schon um 22:00 zu, so dass wir unsere Getränke selbst mitbringen. Bald spricht uns der einzige weitere Gast an, es stellt sich heraus dass er aus Darmstadt ist. Mit ihm sitzen wir noch zusammen bis die Lobby um 24:00 endgültig schliesst.