Donnerstag, 21. 02. 2019 - Ilulissat


Wetter: bewölkt, sehr windig

 

Irgendwie werde ich um 6 Uhr wach und kann nicht mehr schlafen. So drücke ich mich etwas im Zimmer rum und gehe kurz nach 8 frühstücken. Wir lassen es gemütlich angehen. Die Bucht ist heute vereist und man sieht nur wenige Boote.

Kurz nach 11:00 verlasse ich das Haus und wende mich nach rechts statt wie bisher immer nach links direkt ins Ort. Es ist kalt, vor allem weht ein ziemlicher Wind. Man biegt von der Hauptstrasse ab auf eine Nebenstrasse und kommt am Ende an einen Aussichtspunkt, den man über eine Holztreppe erreicht. Leider verabschiedet sich hier mein Objektivdeckel und fällt zwischen den Stufen unerreichbar in den Schnee. Gut habe ich auf dem Objektiv einen Filter, so dass ich mir keine Gedanken machen muss wegen allfälliger Kratzer.

 

Von hier hat man einen tollen Blick über die Eisberge, allerdings ist die Bucht heute vereist, man wundert sich, wie schnell das Meer zufrieren kann.

 

Denkmal zum 250sten Jahrestags der Stadtgründung

 

Ich beobachte zwei Motorboote. Das grössere ist offensichtlich im Eis stecken geblieben und versucht sich mit dem Aussenbordmotor freizuschneiden, was nicht gelingt. Ein Mann steigt auf dem Treibeis aus und befestigt ein Tau vom kleineren Boot. Mit etwas Mühe gelingt es das Boot freizuziehen. Kurz darauf entdecke ich ein weitere Boote, die stecken geblieben ist. Da sieht man, dass es bei dieser Eislage Sinn macht jeweils mit zwei Booten unterwegs zu sein.

 

Ich spaziere zurück auf die Hauptstrasse, wende mich aber jetzt weiter nach rechts, wo ich ins Ort komme. Der Weg führt vorbei an jede Menge Schlittenhunde. Meistens sind sie angekettet, einige laufen aber auch frei durchs Ort. Man hört selten welche bellen und ich habe immer das Gefühl, sie haben einen sehr stolzen Blick. Sie werden absolut wild gehalten und es wird immer darauf hingewiesen, dass man sie auf keinen Fall streicheln darf - es könnte auch sein, dass man anschliessend einige Finger zu beklagen hat. Ein Paar aus unserer Gruppe missachtete den Hinweis und streichelte einen Hund - der war zwar absolut friedlich, dies galt aber nicht für die Besitzerin, die ältere Inuitdame stürmte aus dem Haus und donnerte einen Futternapf auf das grosse Teleobjektiv des Hundestreichlers.

 

Wäsche wird gefriergetrocknet...

 

Ich beobachte das Ausflugsboot, es dreht vor dem Hafen und fährt zurück,

es gibt kein Durchkommen

 

Weiter führt mich mein Weg in ein Café, wo ich mir einen Cappuchino und ein göttliches Stückchen Schokomoussekuchen gönne. Anschliessend spaziere ich zurück ins Hotel, inzwischen wurde der Wind unangenehm heftig. Da ich heute früh wach war gibt es jetzt einen kleinen Mittagsschlaf, dann beginne ich schon etwas zusammen zu räumen.

Nach 17:00 gehe ich in die Bar und gönne mir einen Whiskey. Um 19:00 treffen wir uns zum Essen, es ist unser letzter Abends zusammen. Auch eine Schweizerin besucht uns, wir haben sie in Kangerlussuaq kennengelernt und unsere Wege kreuzten sich immer wieder, so dass wir sie baten den letzten Abend mit uns zu verbringen. Heute esse ich einen Shrimp Cocktail und Heilbutt auf Kartoffelpüree, meine Tischnachbarin hat ein Finnwalsteak, sieht aus wie Rindfleisch, hat aber einen eigenen, etwas seltsamen Geschmack. So lassen wir den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.