Montag, 08. 10. 2012 - Machu Picchu


Wetter: morgens regnet es in Strömen, nachmittags sonnig, abends kühl.

 

Heute heisst es früh aufstehen, der Wecker klingelt um 04:00, Frühstück 04:30, Abfahrt 05:10. Wir fahren 30 Minuten nach Ollantaytambo und steigen um in den 1Kl.-Zug nach Aguas Calientes. Der Zug soll um 06:10 fahren, wir haben noch fast 15 Minuten Zeit, so dass ich erst mal zu einem Kiosk gehe und uns zwei Cappuchino zum Mitnehmen kaufe. Es dauert etwas und der Schaffner unseres Wagens macht Stress, sie wollen fahren, ich soll sofort kommen. So greife ich meine beiden Kaffee, Restgeld und sause davon, ich bin mir ziemlich sicher dass das Restgeld nicht stimmt, habe aber keine Zeit zum Nachsehen. Im Zug – wir haben reservierte Plätze - tut sich natürlich nichts und ich stelle fest, dass mir in der Hektik 20 Soles (6 Euro) fehlen. Pech, aber kaum sitze ich steht aufgeregt das Mädchen vom Kiosk vor dem Wagen und winkt mit den 20 Soles! Man sieht - es gibt überall auch ehrliche Leute! Während der Fahrt gibt es allerdings auch noch Kaffee, im Preis inbegriffen.

 

Es beginnt zu regnen, die Fahrt dauert 1 ½ h und bis wir in Aguas Calientes sind regnet es in Strömen. Das Ort besteht eigentlich nur aus Restaurants und Souvenirgeschäften und dient lediglich als Umsteigeort nach Machu Picchu. Wir steigen in den Bus und nun geht es eine halbe Stunde auf einer engen Strasse bergauf bis zum Eingang, wo wir etwas anstehen müssen. Leider regnet es immer noch sehr. Wir beginnen eine Führung mit unserem Reiseleiter Manuel. Nach einiger Zeit lässt der Regen nach und hört dann sogar ganz auf, aber die Wolken bleiben, was der ganzen riesigen Anlage einen mystischen Charakter verleiht. Auch zur Inkazeit war das Wetter häufig regnerisch, so dass es fast authentischer wirkt.

 

Als wir nach fast vier Stunden durch sind beginnt es wieder zu regnen, so dass wir uns mit einigen Mitreisenden und Manuel auf die Abfahrt machen. Ein paar bleiben noch etwas und fahren dann später ab, nur ein Paar bleibt und steigt später mit Sonne bis zum Sonnentor auf.

 

Machu Picchu wurde im 15. Jahrhundert erbaut und beherbergte wohl zeitweise bis zu 1000 Menschen. Wobei man davon ausgeht dass ca. 300 Menschen ständig da wohnten. Leider gibt es keinerlei Aufzeichnungen und Überlieferungen. Möglicherweise war die Anlage noch im Bau zu Zeiten der spanischen Eroberung. Die Stadt wurde aufgegeben, so versteckt wie sie in den Bergen liegt wurde sie von den Spaniern nie gefunden. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde sie entdeckt und gehört heute zum UNESCO - Weltkulturerbe.

 

In Aguas Calientes führt uns Manuel in ein gutes Restaurant mit einem köstlichen Buffet. Wir bleiben lange sitzen, essen und trinken gemütlich und erzählen, wobei ich mich lange mit Manuel über Gott und die Welt unterhalte. Manuel ist aus Cusco, spricht sehr gut deutsch da er in Freiburg studiert hat und er erklärt sehr angenehm. Er weiss auf fast allen Fragen eine Antwort und fragt man etwas hält er gleich einen langen, aber interessanten Vortrag.

Nach dem Essen bummeln wir etwas durchs Ort und besuchen auch die Kirche, in der es einen schwarzen Christus gibt. Ausserdem sehe ich zum ersten mal ein Bild auf dem Gott als Mensch dargestellt ist. Alles in Allem bringt der Spaziergang aber nicht viel und so setzen wir uns auf den Hauptplatz in eine Wirtschaft und klönen bei einem Bierchen, inzwischen scheint die Sonne und es ist recht warm. Wir sind um 18:00 mit Manuel genau auf dem Platz verabredet, so haben wir zwei Stunden Zeit. Pünktlich ist die Gruppe wieder zusammen, wir gehen zum Zug und fahren zurück nach Ollantaytambo wo unser kleiner Bus auf uns wartet. Gegen 21:00 sind wir in unserem Hotel in Urubamba.